Zurück zur Übersicht Hochwasser-Gefahrenstufen: Neue Schwellenwerte bei Messstationen des Bundes an kleinen und mittleren Gewässern 23.08.2024

Hochwasser-Gefahrenstufen: Neue Schwellenwerte bei Messstationen des Bundes an kleinen und mittleren Gewässern

Für etwa 180 hydrometrische Messstationen des Bundesmessnetzes legt das BAFU Gefahrenstufen für Hochwasser fest. Es gibt fünf Gefahrenstufen. Die Schwellenwerte zwischen diesen Gefahrenstufen entsprechen den Jährlichkeiten von 2, 10, 30 und 100 Jahren, d.h. der statistischen Wiederkehrperiode eines Hochwassers. So entspricht die Schwelle zur Gefahrenstufe 2 einem Hochwasser, welches statistisch alle zwei Jahre zu erwarten ist (HQ2). Die Schwelle zur Gefahrenstufe 3 wird im Durchschnitt einmal in zehn Jahren überschritten (HQ10) usw.

Bei einigen Schwellen unterscheiden sich die neuen Werte deutlich von den bisherigen. Dafür gibt es mehrere Erklärungen: Die alten Schwellenwerte basierten auf Auswertungen, die länger als zehn Jahre zurücklagen. Inzwischen sind die zugrundeliegenden Messreihen länger geworden, wobei teilweise mehrere grosse Hochwasserereignisse hinzugekommen sind. Ausserdem hat sich die statistische Auswertungsmethode geändert. Es ist nun vorgesehen, die Schwellenwerte etwa alle fünf Jahre zu überprüfen.

An Stationen, die sich an so genannten «Gewässern von gesamtschweizerischem Interesse» befinden (z.B. grosse Flüsse oder Flüsse, die durch mehrere Kantone fliessen), und bei denen eine gewisse Erfahrung mit der Hochwassergefahr vorhanden ist, werden die Schwellenwerte punktuell und bei Bedarf in einer Vereinbarung zwischen Bund und Kantonen angepasst. Diese Stationen sind von der jetzigen Aktualisierung nicht betroffen.

Für Seen wird keine systematische Hochwasserstatistik gemacht. Die Schwellenwerte für die Ausgabe von Warnungen werden auf unterschiedliche Weise definiert. Siehe «Die 5 Gefahrenstufen von Hochwasser und richtiges Verhalten».